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Das Stadtgut – ein Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert und eine Scheune aus dem 19. Jahrhundert – ist das Domizil des Geschichts- und Altertumsvereins zu Grimma sowie des Buchkinder-Vereines und beherbergt.
Der Wohnturm stammt in seinem ältesten Teil aus den Jahren 1230-1239. Erbaut das Gebäude als befestigtes Wohnhaus eines adligen Ministerialen, der möglicherweise in einem Dienstverhältnis zu markgräflichen Burg stand. Um 1550 wurden südlich ein Wohngebäude und nördlich eine Scheune mit Fachwerk Obergeschoß angefügt. Danach waren in diesem Haus nacheinander verschiedene Handwerker ansässig. 1867 wurde es zu einem innerstädtischen Landwirtschaftsbetrieb umgestaltet. Durch das Hochwasser 2022 stark geschädigt, war es vom Abriss bedroht. Dieser wurde in letzter Minute verhindert und eine umfassende Restaurierung beschlossen. Dabei baute man zwei alte Balkendecken ein, die aus den Häusern der näheren Umgebung geborgen worden waren. Heute beherbergt das Gebäude den Geschichts- und Altertumsverein zu Grimma e.V.
Historische landwirtschaftliche Geräte und Maschinen
Im Erdgeschoss der zweigeschossig gezimmerten Scheune steht eine kleine, funktionsfähige, ehemals fahrbare, elektrisch angetriebene Dreschmaschine, wie sie hier vor 100 Jahren benutzt wurde. Im Obergeschoss sind Werkzeuge und Geräte aus dem Hauswesen und der Landwirtschaft zu sehen. Außerdem werden hier dokumentarische Großfotos der katastrophalen Hochwasserflut im August 2002 ausgestellt.
Ebenfalls in der Scheune zu sehen ist eine, aus dem zur Zeit entkernten Gebäude der Roggenmühle im Komplex der Grimmaer Großmühle von Günther Unteidig und Frank Rieger geborgene Balkenkonstruktion, die früher die ruhenden Bodensteine der Mahlwerke aufgenommen hatte.
Auf diesen Steinen drehten sich die Läufersteine und zwischen beiden wurde das Getreide zu Mehl zermahlen. Das Prinzip einer modernen, kontinuierlich arbeitenden Industriemühle verdeutlichen originale Pläne und Ansichten aus dem weithin bekannten Großmühlenbetrieb der Firma Gleisberg, Die Walzenstühle dieses Betriebes wurden nach 1990 demontiert und verkauft.
Im Obergeschoss des Wohnturmes ist eine Sammlung von 23 historischen Puppenstuben aus dem Ende des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgestellt; Wohnen, Lernen und Einkaufen in jener Zeit vergegenwärtigen uns diese Miniaturen, die von der früher in Grimma, jetzt in Westfalen lebenden Frau Lya Hille-Bentlage zusammengetragenen und gestaltet worden sind.
Verwandte Vereine | |
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Geschichts- und Altertumsverein zu Grimma e.V., Leipziger Straße 5, 04668 Grimma | |
Freundeskreis Buchkinder e.V., Leipziger Straße 5, 04668 Grimma (Stadtgut) |