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99. Mathematischer Vortrag: Wie Computersimulationen Stabilität und Materialschäden von Bauwerken voraussagen können
Die Mathematik breitet sich heute in Physik, Chemie, Astronomie, Bauwesen unterstützt von modernen Computern wie ein Virus aus. Am 30. Januar spricht der Numeriker Prof. Dr. Gallistl von der Universität Jena zum Thema „Vom Modell zur Simulation“ im Gymnasium „St. Augustin“. In seinem Vortrag geht er zum Beispiel darauf ein, wie beim Entwurf elastischer Tragwerke, die etwa auch bei Brücken und Wolkenkratzern auftreten, sich die Realität am Rechner abbilden lässt und dass man deren Ergebnissen nicht blind Vertrauen schenken darf. Die Grundlage dabei ist stets ein mathematisches Modell, das selbst in stark vereinfachter Form moderne Großrechner meist an ihre Grenzen bringt.
Anhand von Beispielen wird im Vortrag erklärt, wie aus einem solchen Modell mit Mitteln der Analysis ein Gleichungssystem entsteht und mit welchen modernen Methoden es gelöst werden
kann. Computersimulationen schaffen eine virtuelle Welt, sie ermöglichen Extrapolationen in die Zukunft und in die Vergangenheit, sie können Aussagen formulieren über Ereignisse, die vor 100 000 Jahren stattfanden und über solche, die nicht beobachtbar sind. Simulationsergebnisse sind jedoch stets Vorhersagen eines Modells. Im Vortrag wird deshalb auch darauf eingegangen, warum sie nicht sie völlig frei von Fehlern sein können. Der Vortrag beginnt um 15 Uhr im Kleinen Festsaal des Gymnasiums St. Augustin in der Klosterstraße 1.
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Vorträge / Lesungen / Diskussionen