Den Anfang macht im Februar die Stadt, die zunächst eine Zuwegung schafft, damit sowohl die Anwohner während der Bauphase ihre Grundstücke erreichen, aber auch die Mitglieder der Gartensparte und des Hundesportvereins. Diese Arbeiten sollen im Februar beginnen. Die Trinkwasserleitung wird dann erst ab dem Frühjahr erneuert. Jens Glöckner weiß warum: "Wir bauen eine oberirdische Notwasserleitung, damit wir die Kunden jederzeit mit Trinkwasser versorgen können. Dafür müssen die Temperaturen aber über dem Gefrierpunkt liegen." Ansonsten könnte man die "Sommerleitung" nicht zuverlässig betreiben, informiert der Projektleiter, der bei Veolia in Grimma beschäftigt ist.
Im oberen Teil des Rappenbergrings, konkret zwischen den Hausnummern 39 und 63, werden auf rund 260 Metern Länge sowohl die Trinkwasserleitung als auch der Mischwasserkanal erneuert. Handlungsbedarf ergibt sich in erster Linie aus dem Alter des bestehenden Versorgungsnetzes der KWW. Jens Glöckner schätzt, dass die Leitungen circa 90 Jahre alt sind. Altersbedingte Rohrschäden würden sich zwangsläufig häufen, ergänzt er. Außerdem lösen sich vermehrt Ablagerungen, die zu einer Braunfärbung des Wassers führen können. "Das ist zwar nicht gesundheitsschädigend, aber auf Dauer auch nicht zumutbar", erläutert der Projektleiter bei Veolia in Grimma.
Für 2025 entschlossen sich die KWW, die Stadt und der Stromanbieter MITNETZ endgültig, im oberen Rappenbergring zu investieren. MITNETZ plant zudem den Ersatz der vorhandenen Niederspannungsfreileitung und wird Erdkabel verlegen. "Weil sich die Fahrbahn in einem sehr schlechten Zustand befindet, haben wir entschieden, nicht nur - wie bei solchen Bauvorhaben gängige Praxis - die Oberfläche wieder in einem ordnungsgemäßen Zustand herzustellen, sondern die Fahrbahn auf der gesamten Breite zu sanieren", erklärt Tiefbauamtsleiter Jörg Böttger von der Stadtverwaltung Grimma.
Anders als bei der Trinkwasserleitung wird zur Erneuerung der Abwasserkanalisation kein "Bypass" als Übergangslösung geschaffen. Solange gebaut wird, bleibt der alte Kanal in Betrieb und wird anschließend im Erdreich verpresst. Die bisherige Trinkwasserleitung muss aus Platzgründen jedoch aus dem Rohrgraben entfernt werden. Die neue Leitung wird einen sogenannten Stufengraben mit dem tiefer liegenden Abwasserkanal bilden.
Für die Anwohner entstehen keine Kosten. Knapp 300.000 Euro plant die KWW für die Erneuerung der Trinkwasserleitung und des Mischwasserkanals ein. Den grundhaften Straßenausbau in Höhe von rund 270.000 Euro finanziert die Stadt Grimma zu 100 Prozent
aus den pauschalen Zuweisungen für Instandsetzungs-, Erneuerungs- und Erstellungsmaßnahmen des Freistaates Sachsen.
Die Ausschreibung des Bauvorhabens lag in den Händen der Stadt Grimma. Die Baugenossenschaft Grimma setzte sich in diesem Verfahren durch und übernimmt sämtliche Arbeiten im oberen Drittel des Rappenbergrings, die voraussichtlich im August dieses Jahres abgeschlossen sein soll.
In einer Anwohnerversammlung stellten die Beteiligten die Planung vor.