Die Landesdirektion Sachsen hat den grundhaften Ausbau der Staatsstraße S 11 zwischen Großbardau und Grimma genehmigt. Das Vorhaben umfasst auch den Anbau eines straßenbegleitenden Radwegs.
"Das ist eine gute Nachricht vor allem für alle kleinen Verkehrsteilnehmer, die täglich von Grimma ins Evangelische Schulzentrum nach Großbardau radeln. Die Unfallgefahr ist sehr hoch, weil sich Rad- und Kraftverkehr die viel befahrene Strecke momentan noch teilen müssen. Dass sich die Situation Dank des separat angebauten Radwegs enorm verbessern und insbesondere der Schulweg sicherer werden wird, ist auch ein gutes Signal für alle Eltern", so Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen.
Das vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr beantragte Vorhaben umfasst den grundhaften Ausbau der S 11 vom nördlichen Ortsausgang Großbardau bis zum Knotenpunkt der S 11 mit der Straße Am Lerchenberg im Grimmaer Stadtgebiet. Die Trassenführung wird optimiert und die Straße um über einen Meter verbreitert.
Straßenbegleitend erfolgt zudem der Anbau eines Radweges auf einer Gesamtlänge von rund 1.800 Metern. Er verläuft vom Großbardauer Ortsausgang ins Stadtgebiet Grimma-Süd und endet auf Höhe des Baumarktes. Zur anschließenden sicheren Überleitung des Radverkehrs zurück auf die S 11 wird am Ende des Radwegs eine Überquerungshilfe errichtet und Schutzstreifen beidseitig im Fahrbahnbereich der S 11 markiert.
Der Streckenabschnitt hat eine hohe Bedeutung für den Alltagsradverkehr. Für Kinder und Jugendliche dient die S 11 als Schulweg zum "Evangelischen Schulzentrum Muldental" in Großbardau. Gegenwärtig müssen Kraftfahrzeuge und Fahrräder die Trasse jedoch gemeinsam nutzen. Aufgrund der Verkehrsdichte und der außerorts gefahrenen Geschwindigkeiten ergibt sich ein erhebliches Unfallpotential. Durch den Neubau des Radweges und die damit verbundene Trennung von motorisiertem und nicht motorisiertem Verkehr soll die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht werden.
Die Rad- und Gehwegverbindung zwischen der Stadt Grimma und dem Ortsteil Großbardau über die S 11 ist Bestandteil der kommunalen und staatlichen Radverkehrsplanung. Das Vorhaben dient daher auch der Erreichung der vereinbarten Ziele in den Radverkehrskonzeptionen des Landkreises Leipzig und des gesamten Freistaats.
Der Planfeststellungsbeschluss wird in der Stadt Grimma öffentlich ausgelegt, auf der Internetseite der Landesdirektion Sachsen veröffentlicht und allen Verfahrensbeteiligten zugestellt. Die öffentliche Auslegung des Planfeststellungsbeschlusses wird von der Stadt Grimma ortsüblich bekanntgemacht.
Oberbürgermeister Berger warnt jedoch vor Euphorie in Bezug auf den Ausbau der Staatsstraße 11 zwischen Großbardau und Grimma: „Es ist mir unverständlich, wie durch die Landesdirektion – sicherlich ganz zufällig kurz vor der Landtagswahl – jetzt unter größter medialer Aufmerksamkeit der Planfeststellungsbeschluss erteilt wird. Denn offensichtlich soll der Eindruck erzeugt werden, dass der seit Jahrzehnten erhoffte Bau der Straße plus Radweg zwischen Grimma und Großbardau zeitnah beginnen wird. In Anbetracht der leeren Kassen des Freistaates und der verhängten Haushaltssperre beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr ist aus meiner Sicht mit einer Realisierung des Bauvorhabens in absehbarer Zukunft nicht zu rechnen. Deshalb gibt es für mich keinen Grund zur Euphorie, auch wenn ich mir schon im Interesse der Sicherheit der Kinder nichts sehnlicher wünschen würde als eine zeitnahe Realisierung.“