Die sieben Hauptverteilerhäuschen im Gemeindegebiet
sind die Knotenpunkte des Glasfasernetzes.© Stadt GrimmaDer Ausfall dieses Auftragnehmers wirft die Stadt Grimma als Bauherrin deutlich zurück. Besonders betroffen sind die Ausbaugebiete im Norden der Gemeinde von Hohnstädt bis Bahren sowie der Bereich Thümmlitzwalde, wo bereits Kabel in viele Haushalte verlegt wurden, die Anschlüsse aber nicht aktiviert sind. Durch das Insolvenzverfahren des Bauunternehmens konnten wesentliche Restarbeiten nicht mehr ausgeführt werden. Dies hat den Fortschritt des Projekts massiv verlangsamt. Laut Tiefbauamtsleiter Jörg Böttger hat der Ausfall des Auftragnehmers den Fortschritt "wie ein Kartenhaus zusammenbrechen" lassen. Es war unklar, wie es weitergehen würde, weshalb sich die Stadt bislang nicht äußern konnte. Nun besteht Klarheit: Die Stadt Grimma
muss einen neuen Dienstleister finden und die verbleibenden Arbeiten neu ausschreiben, was zusätzlichen zeitlichen Aufwand bedeutet.
Neuausschreibung erforderlich
Aktuell werden die Neuausschreibungen der Bauleistungen im Zug der Restarbeiten vorbereitet. Ein besonderer Knackpunkt ist, dass durch den abrupten Baustopp die Hauptverteilerstationen nicht ans Giganetz angeschlossen werden konnten. Dies führt dazu, dass in den bereits ausgebauten Gebieten, insbesondere in Grimma Nord und Thümmlitzwalde, zwar die Kabel in den Häusern liegen, aber der Anschluss an das Netz noch nicht aktiviert ist. Die technische Inbetriebnahme des Netzes verzögert sich, da zudem die Hauptverteiler noch nicht angeschlossen sind. Diese Verzögerung betrifft auch die Ausbaugebiete Großbothen, Grimma Süd, Neunitz und Mutzschen – selbst wenn das Netz zwischen Verteiler und Endkunde bereits baulich fertiggestellt ist.
Vergabe-Fristen laufen neu
Die Stadt Grimma hat großes Interesse an einer schnellen Fertigstellung des Glasfasernetzes, um die Breitbandversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Allerdings sind der Stadt auch die Hände gebunden: Da das Projekt über ein Fördermittelprogramm finanziert wird, müssen bei der Vergabe der neuen Bauaufträge bestimmte Fristen und Vorgaben eingehalten werden. Daher ist aktuell unklar, wann die Arbeiten tatsächlich abgeschlossen sein werden. Allein für die Vergabe der neuen Aufträge rechnet die Stadt mit rund zehn Wochen. Breitbandkoordinator der Stadt Grimma, Uwe Beyer: „Wir bitten um Geduld. Sobald wir genauere Aussagen machen können, werden wir die Anwohner informieren.“
Netzbetreiber Vodafone kann noch nicht anschalten
© Redokart - David RiegerVodafone Deutschland bleibt Betreiber des zukünftigen Netzes. Nachdem alle im Moment noch ausstehenden technischen Bau-Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen sind, wird das Netz an Vodafone übergeben. Erst dann kann das Kommunikations - unternehmen mit der Anschaltung der Kundenanschlüsse beginnen. Das gemeinsame Ziel ist es, die Flächengemeinde so schnell wie möglich ans Glasfasernetz anzuschalten und so die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Region deutlich zu steigern. Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaserkooperationen bei Vodafone Deutschland: „Wir sind zuversichtlich, dass die Stadtverwaltung Grimma jetzt zeitnah einen neuen Tiefbauer finden wird, der die notwendigen Arbeiten zügig zum Abschluss bringt. Wir stehen bereit, danach die ersten Netzbereiche zu übernehmen und die Kunden so schnell wie möglich anzuschießen.“ Zukünftig haben Bürgerinnen und Bürger die freie Wahl des Internetanbieters, denn auch andere Provider können das Netz für die Vermarktung eigener Angebote nutzen. Grundsätzlich empfiehlt die Stadt Grimma, unabhängig von einem Versorgungsvertrag einen kostenfreien Hausanschluss zu bestellen.
Fortschritte in anderen Gebieten
Die Tiefbaumaßnahmen im Zuge des Netzausbaus gehen in anderen Teilen der Gemeinde planmäßig weiter. Im vierten Quartal 2024 soll zudem der Ausbau im Gebiet Nerchau starten. Hier wird die Firma LEC Construction International GmbH aus Hamburg den Ausbau vorantreiben und zeitnah Kontakt mit den Eigentümern aufnehmen, um die Bauarbeiten abzustimmen. Die Stadt Grimma bedankt sich ausdrücklich für das Verständnis und die Kooperationsbereitschaft der Anwohnerinnen und Anwohner.
Fragen und Kontakt
Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen rund um den Bau und die Hausanschlüsse direkt an das Tiefbauamt Grimma wenden, per E-Mail: breitband@grimma.de, telefonisch 03437 9858- 630 oder -631 bzw. unter www.grimma.de/ glasfaser. Fragen zu Vodafone-Tarifen können Interessierte an die kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des B&K Handyshop im PEP Grimma, Gerichtswiesen 39 in 04668 Grimma richten. Weitere Informationen zum Tarifangebot sind unter
www.vodafone.de/grimma abrufbar.