Die besondere Herausforderung bestand darin, dass in Grimma ausreichend Betreuungsplätze vorhanden waren und somit der Zugang zu Fördermitteln für den Umbau eines teilsanierten Wohngebäudes von 1870 sowie zu monatlichen Zuschüssen für den Kita-Betrieb versperrt war. Aber es gab viele Eltern, die genau so eine Kita mit einem besonderen pädagogischen Konzept für ihre Kinder suchten, sie unbedingt wollten und schließlich auch mitmachten. Folgerichtig kam es zur Gründung einer Elterninitiative. Auch wenn es keine finanzielle Unterstützung gab, unterstützten die zuständigen Ämter und Behörden den neuen, kleinen Verein mit Rat und Tat beim Aufbau der Kindereinrichtung. Nach fast zwei Jahren harter Arbeit bis an die Grenzen und manchmal auch darüber hinaus, wurde alle Mühe mit dem Erhalt der Betriebserlaubnis am 19. Januar 2004 belohnt. Ein halbes Jahr später feierte der Verein dann die offizielle Einweihung der Kita "Kinder Lehm-Haus" in Hohnstädt, zu der auch Oberbürgermeister Matthias Berger zugegen war. Er brachte als Eröffnungsgeschenk eine Blutpflaume im Blumentopf mit, die er gemeinsam mit den Kindern sogleich einpflanzte. Sie erhielt auch später scherzhaft den Namen "Bürgermeisterbaum". Seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, und aus dem zarten Bäumchen ist ein stattlicher Baum geworden, unter dessen Schatten sich die Kinder in der heißen Jahreszeit tummeln können. Der Kindergarten dagegen ist mit seinen 25 Kindern klein geblieben, hat aber auch einen Ableger hervorgebracht. Trotz bewegter Zeiten und mancher überwundenen Krisen hat der Verein immer ein Motto hochgehalten: den Kindern jeden Tag einen glücklichen und lehrreichen Tag zu bereiten. Dafür setzt das gesamte Team all seine Kraft und Liebe ein, auch damit das Lehmhaus in Hohnstädt noch lange bestehen möge.
