Yvonne Lanz und Miriam Gallo (Lulu und Whiskey) aus der Schweiz© Detlef RohdeMit Laurette Le Gall aus Frankreich, Yvonne Lanz und Miriam Gallo (Lulu und Whiskey) aus der Schweiz sowie Seung Lok Paik aus Korea, hat das Projekt nach neun Jahren einen internationalen Standard quer durch die Welt erhalten.Thomas Flemming und Larissa Mühlrath als Bildender Künstler und Musiker bringen weitere Erfahrungen in diese Runde ein.
Tine Günther, die im Jahr 2019 selbst noch Teilnehmerin war und die in diesem Jahr erstmalig als Tutorin fungiert, erläutert die Veränderungen, die den Workshop in die Welt katapultieren.
Der Schwerpunkt der entstehenden Arbeiten liegt dieses Jahr auf Ausstellungskonzepten in der Natur und die Übersetzung ins Digitale mit dem Fokus auf dem Medium Keramik. Neben den analogen Ausstellungsstücken soll ein Live-Video im zweiten Teil und eine Sound Performance produziert werden, um den in der Zeit der Pandemie erforderlichen hybriden Ausstellungskonzepten Rechnung zu tragen. Darüber hinaus soll ebenfalls ein Video/ Kurzfilm entstehen, welches einen dokumentarischen Charakter haben soll und in der modernste Techniken, wie 3D-Scans eingesetzt werden.
„Wir haben diese Form der Kunst und die Adaption an die neuen Medien auch des halb gewählt, da die Keramik in der zeitgenössischen Kunst in den letzten Jahren keine oder eine traditionelle Rolle gespielt hat. Mittlerweile ist der Gedanke „Back to the Roots“, also mit den Händen arbeiten und zu begreifen zu einem totalen Boom geworden auch Dank der Schaddelmühle. Um aber auch der Kunst und der Arbeit einen breiteren, öffentlichen Rahmen zu verleihen und sie in die Welt hinauszutragen. Ronny Zillo und Markus Heller haben für ihre keramische Arbeit eine Plattform mit dem Namen „Young Potters“ (junge Töpfer) gegründet, da sie beide auch Medienkünstler sind und das Projekt, wie eingangs filmisch dokumentieren werden, so Tine Günther.
Was aber wäre ein Film ohne den richtigen Ton? Um eine Resonanz zwischen den keramischen Arbeiten, dem digital-medialen Auftritt auch akustisch zu erreichen, holten sich die Künstlergruppe um Frank Brinkmann den Künstler Paul Philipp Heinze ins Boot, der den Film experimentell untermalen wird. Wer sich allerdings sphärische Klänge darunter vorstellt und sich im Reich der Esoterik oder antiquierten Synthesizerklängen wähnt , der sollte nicht allzu enttäuscht sein. Paul Philipp Heinze berechnet die Musik, er nimmt sie mathematisch auseinander, um sie anschließen passend für das Projekt neu zusammenzusetzen, um die Tonarbeiten, die Künstler und den Film in eine Resonanzharmonie zu bringen.
Frank Brinkmann betont, dass die keramische Arbeit im Künstlerhaus Schaddelmühle weiterhin die Erweiterung des Mediums Ton im Zentrum der Aktivitäten hat. Neue Formen durch neue Arbeitssymbiosen im diesjährigen Thema „Ton und Töne“ werden realisiert. Die Zusammensetzung des Teams zeigt, dass die Arbeit im Künstlerhaus längst eine jüngere Kollegenschaft zum Thema begeistert. Der zweite Teil des Workshops wird die Möglichkeiten der Glasuren, Farben und Keramikbrände einsetzen. Über die Ausstellung der Resultate wird weiterhin berichtet. Unterstützt wird das Kunstprojekt durch das Programm Kulturerhalt des Bundesministeriums.