Diese Thematik stieß auf großes Interesse, da sie einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität und Quantität der zukünftigen Pflegekräfte hat und somit in der Region vorhandene Pflegestrukturen erheblich beeinflussen kann. Ein wichtiges Thema der Diskussion war die aktuelle Versorgungssituation in der ambulanten, stationären Pflege sowie dem Muldentalklinikum in Grimma. „Die Teilnehmer stellten fest, dass es im Umkreis kaum Kurzzeitpflegeplätze gibt, was so- wohl für Patienten als auch für Angehörige eine erhebliche Belastung darstellt. Das ein in Grimma und Umgebung lebender pflegebedürftiger dementer Mensch nur in Döbeln oder Leipzig überhaupt ein Kurzzeitpflegeangebot erhält, ist besonders für die Angehörigen und den Partnern eigentlich kaum zumutbar. Besonders in Zeiten des demografischen Wandels ist es unerlässlich, dass die bestehenden Pflegeangebote ausgebaut und optimiert werden“, so Caritas-Heimleiter Thomas Klomhuß. Ein weiterer Schwerpunkt war die Planung zur Errichtung eines neuen Mehrgenerationencampus neben dem Krankenhaus. „Prinzipiell benötigen wir zwar vollstationäre Pflegeplätze, doch es besteht ein großes Fragezeichen: Wo sollen die notwendigen Pflegekräfte herkommen? Die anwesenden Experten waren sich einig, dass dies nur durch ein aggressives Abwerben von bestehendem Personal aus dem ambulanten, stationären und dem Krankenhaus Grimma gelingen kann. Ohne ein strukturiertes Personalentwicklungskonzept, des zukünftigen Trägers, könnte dies zur Schwächung der bestehenden ambulanten und stationären Strukturen führen, was die ohnehin kritische Versorgungssituation weiter verschärfen würde. Die aktuell von einer Insolvenz betroffenen Einrichtung in Polenz und Brandis sowie die Schließung des Altenpflegeheim Muldentalstift am Anfang des Jahres, sollte uns eine Warnung sein.“ Die Teilnehmenden waren sich auch darüber einig, dass eine gute Bezahlung und optimierte Arbeitsbedingungen ein zentraler Ansatzpunkt sind, um dem Fachkräftemangel auch in Zukunft entgegenzuwirken. Eine positive Entwicklung in diesen Bereichen würde nicht nur die Attraktivität der Berufe in der Pflege erhöhen, sondern auch die Loyalität und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern. Der Pflegestammtisch bot allen Anwesenden eine wertvolle Plattform zum Austausch von Ideen, Herausforderungen und Lösungsansätzen. Viele neue Kontakte wurden geknüpft, und die Teilnehmer äußerten den Wunsch, diesen Dialog fortzusetzen. Gemeinsam sind alle Akteure gefordert, pragmatische Ansätze zu entwickeln, um die Pflegezukunft in unserer Region aktiv zu gestalten
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Pflegestammtisch der Caritas
Pflegestammtisch der Caritas
Im Mittelpunkt des Pflegestammtisches für den ambulanten und stationären Bereich der Grimmaer Caritas stand ein Vortrag über die Problematik der „Ausbildungsabbrüche im Rahmen der Begleitstudie der Technischen Universität Dresden zum Erfahrungsraum praktische Pflegeausbildung“.
Gebäude, Institutionen, sonstige Einrichtungen
- Caritas Alten- und Pflegeheim „Claudine Thévenet“, Käthe-Kollwitz-Straße 8a, 04668 Grimma
Vereine
- Caritasverband Leipzig e.V., Nicolaistraße 4, 04668 Grimma (Christophorsbüro)
Meldung vom 14.12.2024Letzte Aktualisierung: 19.12.2024