Dabei zielt die Barrierefreiheit nicht nur auf bauliche Maßnahmen, sondern auch auf die Möglichkeit, Menschen mit Behinderungen inhaltlich mit speziellen Angeboten „abzuholen“. Sind die baulichen Veränderungen noch ein eher überschaubares „Problem“, ist die Einbindung z. B. von Menschen mit Seh- bzw. Hörbehinderungen oder geistigen Einschränkungen ein „weites Feld“. „Doch das sollte uns nicht davon abhalten, Menschen mit Einschränkungen unsere Institutionen und Angebote als Orte des Treffens und des Lernens zu ermöglichen“, so Thorsten Bolte, Leiter des Museums Göschenhaus. „Dabei spielt der Inklusionsgedanke eine wesentliche Rolle, denn Menschen mit Behinderungen gehören mitten in unsere Gesellschaft und nicht an den Rand. Kulturinklusion kann ein wichtiger Schritt sein, hier ein neues Miteinander entstehen zu lassen. Mittlerweile ist in unserem Landkreis ein Inklusionsnetzwerk gegründet worden, in dem auch das Museum Göschenhaus mitarbeitet“.
Zurzeit erarbeitet dort die AG Kultur das Handlungsfeld „Kultur, Freizeit und Bewegung“ mit der Bestandsaufnahme von barrierefreien Zugängen und Veranstaltungen im Bereich Kultur. Dazu hat das Göschenhaus in Absprache mit dem Netzwerk und mit Anna Funke-Gradulewski, der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Leipzig, einen Fragebogen erarbeitet, der dem Museum ermöglicht, einen aktuellen Überblick zur Kulturinklusion zu bieten, um daraus weitere Schritte ziehen zu können. Das Museum Göschenhaus – als kommunale Einrichtung der Stadt Grimma – soll dabei ein Ansprechpartner für die Akteure sein.
„Wenn Sie also Fragen haben, melden Sie sich bei uns“, ruft Thorsten Bolte auf. Der Fragebogen ist auf der Museumshomepage des Göschenhauses unter https://www.goeschenhaus.de/barrierefreiheit abrufbar.