Eine friedliche Ferienwoche ohne das Dröhnen von Helikoptern und Detonationen, dafür mit Vogelgezwitscher, Spaß und schönen Erlebnissen konnten eine Gruppe junge Israelis kürzlich in Grimma erleben. „Der 7. Oktober 2023 hat uns sehr betroffen gemacht, durch die Partnerstadt haben wir ein besonderes Verhältnis zu Israel“, sagte Oberbürgermeister Matthias Berger. Tatkräftig unterstützt wurde das Projekt vom Partnerschaftskomitee Grimma-Gezer, der Diakonie Leipziger Land und mit viel ehrenamtlichem Engagement. Gemeinsam stellten sie ein Programm auf die Beine mit Ausflügen in den Freizeitpark Belantis, zum Schlosshof Döben, nach Dresden und in die Sächsische Schweiz, mit einer Schlauchboot-Tour auf der Mulde, einem Empfang im Grimmaer Rathaus, Begegnungs- abenden und einer Schabbat-Feier mit vielen Interessierten.
Liraz, Lehrerin und eine der mitgereisten Mütter, berichtete vom Übergriff und der Zerstörung. Unter den Opfern und Entführten sind Klassenkameraden der Schüler, Freundinnen, Bekannte oder Verwandte. „Wir sind froh, dass wir überlebt haben und bauen nun gemeinsam an der Zukunft unserer Gemeinschaft“, so Liraz. Ein kleiner Meilenstein zu einem normalen Leben war nun der Kurzurlaub in Grimma. „Sie fangen wieder an, sich zu streiten“, registrierten die mit- gereisten Eltern erleichtert. „Ich glaube, dass es für die Kinder eine der wichtigsten Unternehmungen war, die sie bis zum heutigen Tag unternommen haben“, schrieb eine Mutter nach der Reise an Silke Polster, Mitarbeiterin der Diakonie Leipziger Land, die die Touren mitorganisiert hat. „Ihr habt es dieser Gruppe Jugendlicher ermöglicht, den Krieg, ihre Not und ihre Kämpfe für ein paar Tage zu vergessen und das ist so bedeutsam. Ein Dankeschön scheint nicht auszureichen, um auszudrücken, was wir empfinden“, so die Worte der Mutter. Die Dankbarkeit beruht dabei auf Gegenseitigkeit. „Unsere Probleme relativieren sich, wenn wir mit Euch zusammen sind“, so Matthias Berger. Beteiligt waren unter anderem auch Jugendliche aus Grimma. „Wenn man persönliche Geschichten hört und Menschen kennenlernt, kann man Vorurteile abbauen, Verständnis entwickeln und Solidarität zeigen“, erklärt Silke Polster