Seit zwanzig Jahren organisiert Helmut Lietsch Reisen nach Schlesien, die für Vertriebene, Flüchtlinge und deren Nachfahren stets eine Reise in die Vergangenheit und in ihre frühere Heimat bedeuten. Im Sommer 2024 übergab er den Staffelstab an seinen Nachfolger. Lietschs letzte organisierte Reise nach Milicz (Militsch) und Zmigród (Trachenberg) war ausgebucht.
Die 48-köpfige Reisegruppe besuchte den ehemaligen Friedhof in Trachenberg und legte einen Kranz nieder. Ein Gedenkstein erinnert dort an die 700-jährige deutsche Geschichte der Region. In Barkowo (Bargen) öffnete Pfarrer Mariusz Grzesiowski beide Kirchen für die Gruppe, wo gesungen wurde und die Kirchturmspitze erklommen werden konnte. Weitere Ziele waren die umliegenden Dörfer. In Trachenberg wurden die Reisenden von Bürgermeister Robert Lewandowski begrüßt. Er stellte die Stadt vor und präsentierte aktuelle Projekte wie den Bau von Radwegen und eine neue Schwimmhalle. „Helmut, wenn du mit deiner Reisegruppe kommst, nehme ich mir die Zeit, mit euch zu sprechen“, sagte Lewandowski, der den Austausch mit den Teilnehmern schätzt. Der zweite Teil der Reise führte die Gruppe nach Wroclaw (Breslau), wo eine Stadtrundfahrt bis zur Jahrhunderthalle und ein Altstadtbummel auf dem Programm standen. Anschließend ging es ins Riesengebirge mit einem Zwischenstopp in Legnica (Liegnitz). Dort erinnerte sich Hubertus Letzner aus Grimma besonders an seine Kindheit. Im Riesengebirge unternahm die Gruppe eine große Rundfahrt, vorbei an den Zillerthaler Häusern, die der preußische König vor knapp 200 Jahren aus religiösen Gründen aus Tirol ansiedelte. Ein weiterer Halt war das Miniaturmuseum in Kowary (Schmiedeberg), bevor die Rundfahrt am Schloss der Familie von Küster endete, die ihren elterlichen Besitz wieder erworben haben. Seit 2024 hat Wolfgang Nitschke aus Frohburg die Organisation übernommen.