Bahren. Die Prinzengrotte, eine säulenförmige Absonderung des „Neumühlenporphyres“, liegt nach der offiziellen topografischen Karte auf dem Territorium Bahrens. Der Rittergutsbesitzer aus Hohnstädt- Böhlen hatte 1811 die sächsischen Prinzen Anton und Maximilian von Sachsen zu einer Bootsfahrt zu Gast, die er bis an das Golzernmühlenwehr führte. Vor der Felsenkulisse soll es ein Picknick gegeben haben, worüber aber nichts Näheres bekannt ist. Woher die Bezeichnung “Grotte“ kommt, weiß keiner.
Wer waren die beiden Prinzen
Der spätere sächsische König Anton (1755-1836) der Gütige regierte neun Jahre bis zu seinem Tod. Er war 52 Jahre alt, als er Grimma besuchte. Maximilian von Sachsen, der Erstgeborene des Königs Friedrich Augusts II (1759- 1838) besuchte als 56-Jähriger die Örtlichkeit. Die Wettiner waren zwar Könige, hatten aber längst regierungsmüde resigniert. Zu Lebzeiten beider wurde die Monarchie äußerlich vollkommen geändert, als nach den vorangegangenen Unruhen 1831 die bürgerliche Verfassung erzwungen wurde. Maximilian verzichtete auf den ihm zustehende Thron und trat nicht mehr in Erscheinung. Die formale Macht übernahm in den entscheidenden 1830er Jahren Friedrich August. Durch den Altenburger Kabinettsminister von Lindenau setzte eine realitätsbezogene Wirtschaft und Landesherrschaft ein. Der Beitritt Sachsens zum Deutschen Zollverein war ein wichtiger Schritt, der dazu führte, dass das äußerlich wesentlich beschnittene Königreich Sachsen im langsam werdenden deutschen Reiche für eine ganze Reihe von Jahren der wirtschaftlich mehrfach führende, bürgerliche Staat wurde.
Königliches Wappen
Der Felsen „Prinzengrotte” wurde schon vor etwa 30 Jahren durch den ortsverbundenen Bahrener Grafiker Günter Ketelhut mit dem königlichen Wappen geschmückt und erinnert an die Episode des Besuches. Er schuf auch den wappengeschmückten „Gedenkstein“ mit dem Hinweis auf die Prinzengrotte, der auf der Brücke steht. Der rührige Heimatverein sorgt dafür, dass Erinnerungen lebendig bleiben. Die Einwohner pflegen den parkartigen Platz, der Ziel vieler Spaziergänger ist. Mit dem bekanntesten sächsischen Mittelalterkrimi „Altenburger Prinzenraub von 1455“ hat die Örtlichkeit allerdings nichts zu tun!