© KI GeneriertDas Gold und die Perlen sollen allerdings geteilt werden. Eine Hälfte bekommen die armen Menschen, den anderen Teil kann sie behalten. Sie ging mit ihrem Geheimnis zum Pfarrer, der ihr abriet. So versuchte auch der Pfarrer mit dem Schlossgespenst Kontakt aufzunehmen. Doch das Gespenst schwieg und zeigte sich nur der Magd. Mit einer Taube wollte der Pfarrer den Geist bestechen. Es hielt sich ein Aberglauben, dass man bei der Begegnung mit dem Schlossgeist einer Taube den Kopf abreißen soll, damit der Geist spricht. Denn in alten Aufzeichnungen stand geschrieben, „im Schloss Mutzschen sei der Schatz mit unschuldig vergossenem Blut vergraben worden“. Daher ging man auch davon aus, dass der Schatz nur mit unschuldigem Blut gehoben werden kann. Mit der Annahme, dass der Geist die Köchin ermorden möchte, erschreckte der Pfarrer die lockige Magd so sehr, dass sie den Auftrag des Schlossgespenstes nicht mehr folgte. Doch das Gespenst ließ keine Ruhe und tauchte in tierischer Gestalt gehüllt in einem Trauerschleier erneut in der Küche auf. Die Magd nahm Reißaus und kehrte nicht wieder zurück.
Doch wer war eigentlich der Geist? Gerüchte behaupten, es ist die Schwester des Schlossherren. Er soll sie mit dem Schlüssel tödlich verletzt haben. Das Gespenst spukte durch das ganze Schloss. Es warf mit Steinen, klapperte mit Ketten und klaute das Essen. Doch wenn jemand Hunger hatte, brachte der Geist das Essen wieder zurück. Immer wieder wurde versucht geistliche Teufelsaustreiber einzuschalten, um das Schlossgespenst zu bezwingen. Einem Beschwörer gelang es, das Gespenst für acht Jahre auf den Dachboden zu verbannen. Ein benachbarter Pfarrer traute sich ebenfalls mit einer Gruppe unter das Dach. Der gesamte Dachboden war von einem dichten Nebel eingehüllt. Das Schlossgespenst in seiner ganzen Pracht. Zu viel für den Pfarrer, der in Ohnmacht fiel. Das Gerücht vom Gespenst auf dem Dachboden machte die Runde. Es lockte Neugierige an. Ein mutiger Mann wagte sich ganz nach oben. Der erste Versuch blieb erfolglos. Die Mutzschener sagten ihm: „es sei bald halb elf; geh‘ noch einmal hin.“ Er wagte es ein zweites Mal unter das Schlossdach. Das Gespenst lag in Form eines Elefanten auf einem Balken und rannte auf den Besucher zu. Dieser erschreckte sich so sehr, dass er die Treppe herunterfiel.
Auch der Schlossherr selbst hatte großes Interesse, dem Geist zu begegnen. Allerdings wagte er sich nachts nicht in das Schloss, sondern schlief in einer anderen Wohnung. Ihn plagten greifbare Träume. Einmal träumte er so realistisch, dass sich der Schlossschatz in seiner Zweitwohnung befand. Er zitierte einen Wünschelrutengänger in sein Schlafgemach. Die Rute schlug an einer Mauer aus. Der Schlossherr ließ diese wegreisen und schickte die Spürnase hinein.
Weit unten fand man Skelette und Kleidungsstücke. Berührte man diese, zerfielen sie zu Staub. Noch heute erzählt man, dass das ganze Mutzschener Schloss auf lauter Diamanten steht. Man hat auch nicht aufgehört, darnach zu graben. Diese Diamanten stecken in hohlen Feldsteinen. Aus dem Schlossfels soll jedes Jahr zur Osterzeit eine weiße Substanz fließen. Die Mutzschener sagen, dass dieses Phänomen mit den Diamanten zusammenhängt.
Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen