Aus dem Streit entsprang eine große Liebe. Der Mühlbach in Großbardau trieb die Wasserräder der Obermühle von Müller Mathes sowie der Niedermühle von Müller Gottlob an. War der Wasserstand gering, stoppte der Obermüller das Wasser. Unten im Dorf blieben die Räder beim Niedermüller stehen. Drehten sich allerdings die Mühlsteine der Niedermühle, setzte sich oberhalb kein Rad mehr in Bewegung. Das Wassergericht entschied, dass ein kantiger Messstein in der Ufermauer für einen gleichen Wasserstand und Frieden sorgen soll. Fehlanzeige: Der Groll der Müller aufeinander hielt an. Der Sohn des Niedermüllers getraute sich nicht, die Tochter des Obermüllers auszuführen. Zum Kirchweihfest fasste sich Niedermüllersohn Franz ein Herz und fragte Obermüllertochter Käthe, ob sie gemeinsam tanzen wollen. Wie ein Sturm war die Liebe über das junge Paar gekommen.
Die empörten Eltern trennten die Liebenden. Bis der Messstein mit einem lauten Platsch in den Bach fiel. Das Niedermühlenrad drehte sich wie wild. Der Obermüller eilte wütig zu Franz. Dann der traurige Schock: Das Rauschen des Wassers wiegte den Niedermüller in die Ewigkeit. Der Obermüller verstummte. Franz und Mathes reichten sich die Hände. Jeder fühlte, der Streit um das Wasser ist es nicht wert und sollte vergessen werden. Käthe und Franz vereinigten die Mühlen.