© René SchmidtErzählungen zufolge lebten in Grimma in jeder Ecke furchteinflösende Drachen. Der Norden der Stadt wurden durch ein großes und besonders blutrünstiges Exemplar bewacht. Der Drache hatte sein Nest im Hengstbergwald. Wie auch andere Drachen forderte er regelmäßig Opfer. Sonst würde er die Häuser der Menschen in Brand und Asche setzen. Bei seiner Entscheidung war er sehr wählerisch. Er wählte seine Opfer abwechselnd aus Hohnstädt und aus Seelnigstädt. Und immer sollte es eine Jungfrau sein. Einmal suchte er sich eine hübsche junge Frau aus Hohnstädt aus, die sich gerade verlobt hatte. Sie war die Tochter des Ritters Hengist.
Traurig verabschiedete sich sich von ihrem Geliebten, dem Ritter Karl von Döben. Doch ihr Verlobter akzeptierte die Verabschiedung nicht und zückte das Schwert. Heldenhaft stellte er sich dem Drachen gegenüber. Es gelang dem tapferen Mann, den schrecklichen Drachen zu töten. Doch der junge Döbener verletzte sich im Kampf schwer. Er erlitt seinen Verletzungen und starb. Das Mädchen weinte tausende Tränen. Tag um Tag, Nacht um Nacht vergingen. Sei weinte und weinte, vergaß in ihrer Trauer zu essen, zu trinken und zu schlafen. Letztendlich hatte sie keine Kraft mehr und verstarb an der Seite ihres Verlobten.
Die Hohnstädter vergruben Braut und Bräutigam unter einem riesigen flachen Stein am Hengstberg, daher der Name "Brautbett".
Die Geschichte wurde in einer anderen Quelle abweichend dargestellt. Der Vater des Mädchens wollte sie mit dem wohlhabenen Ritter von Stein vermählen. Doch die junge Frau war unglücklich. Sie liebte doch den armen Döbener Ritter Karl so sehr. Als es nach dem Willen des Vaters zur Hochzeit kam, stürmte Ritter Karl den Altarraum erstach seine Geliebte und dann sich selbst. Im Sterben flehte er den Vater des Mädchens an, wenigstens nach dem Ableben mit dessen Tochter vereint zu sein. Die unglücklich Verliebten wurden unter der Platte am Hengstberg beigesetzt.
Die mächtige Steinplatte am nördlichen Abhang des Hengstberges (204m) fiel in den 1960er den Steinabbau zum Opfer. Legenden besagen, dass die Platte einst auf dem Berg stand und herabrutschte.