Ein Nadelöhr wird modernisiert
Die über 150 Jahre alte Gewölbebrücke hat sich zu einem Engpass entwickelt. Der Begegnungsverkehr zweier Fahrzeuge ist nicht möglich. Die Nutzung für Fußgänger und Radfahrer gestaltet sich gefährlich. Um diesen Zustand zu verbessern, erfolgt durch die Deutsche Bahn ein Neubau einer Brücke, durch die in Zukunft der Straßenverkehr geführt wird. Diese soll nach Abschluss zusätzlicher Straßenbauarbeiten eine sichere und regelkonforme Durchfahrt ermöglichen. Das historische Bauwerk aus dem Jahr 1866 bleibt auf Forderung der Denkmalschutzbehörde erhalten und wird nach Denkmalschutzanforderungen saniert und mit einer Fahrbahnplatte ertüchtigt. Zukünftig dient es ausschließlich Fußgängern und Radfahrern als Unterführung.
Die Sanierung in Zahlen und Fakten
Die neue Straßenunterführung wird auch auf Verlangen der städtischen Verwaltung nach modernen Standards gebaut: Sie erhält zwei Fahrspuren mit einer Breite von jeweils 3,25 Metern und zusätzlich je einen halben Meter breiten Notgehweg. Die Gesamtbreite der neuen Straße beträgt 7,5 Meter. Das Bauwerk wird zunächst seitlich neben dem Bahndamm errichtet und während einer Sperrpause in seine endgültige Position eingeschoben. Parallel dazu wird die denkmalgeschützte Gewölbebrücke komplett freigelegt, saniert und neu abgedichtet. „Die Sanierung umfasst auch die Installation einer neuen Fahrbahnplatte, die seitlich vorgefertigt und später mit Kränen eingehoben wird“, erläutert Jörg Bönisch von der Deutschen Bahn.
Einschränkungen für Anwohner und Zugverkehr
Die Bauarbeiten werden nicht ohne Beeinträchtigungen ablaufen. Die Deutsche Bahn betont jedoch, dass alles unternommen werde, um die Störungen so gering wie möglich zu halten. Dennoch könnten Veränderungen im Bauablauf und temporäre Einschränkungen unvermeidlich sein. Anwohner werden rechtzeitig per Postwurfsendung über bevorstehende Beeinträchtigungen informiert. Der Zugverkehr wird während der entscheidenden Sperrpause für einen Monat eingestellt. „Die Dauer der Sperrung ergibt sich aus der parallellaufenden Instandsetzung des Gewölbes und den Einbauarbeiten für die neue Unterführung“, heißt es vonseiten der Deutschen Bahn. Das Eisenbahn-Bundesamt hat die erforderlichen Genehmigungen für das Projekt erteilt. Wenn die Brückenbaumaßnahme voraussichtlich im Winter 2025/2026 abgeschlossen ist, erfolgt durch die Stadt Grimma die nachgelagerte Straßenbaumaßnahme durch die neue Eisenbahnüberführung. Fußgänger und Radfahrer erhalten im sanierten Gewölbetunnel eine sichere und denkmalgerechte Passage.