Für die Großbardauer und die Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Schulzentrums im Dorf unbefriedigend. Mit einer Fahrrad-Demonstration am Freitag, 26. Mai, machten 250 Teilnehmer auf die Misere lautstark aufmerksam. Der Tross zog von Großbardau nach Grimma. Auf dem Markt erfolgte die Hauptkundgebung. Initiiert wurde die Demonstration von den Schülerinnen und Schülern des Evangelischen Schulzentrums Muldental, dem Feuerwehrförderverein sowie dem Heimatverein Großbardau. Demonstrationsanmeldender war der Ortschaftsrat Großbardau.
Die Vorgeschichte zum Radweg Grimma-Großbardau
Als eigenständige Gemeinde Großbardau knüpfte der Gemeinderat im Jahr 1993 erste Kontakte zu Straßenbaubehörden, einen straßenbegleitenden Radweg zwischen Großbardau und Grimma zu realisieren. Die Anträge zur Aufnahme in ein Förderprogramm blieben erfolglos. Im Zuge der Verhandlungen zur Eingemeindung nach Grimma in den Jahren 2004 bis 2006 wurde die Forderung nach einem Ausbau der Staatstraße 11 mit einem straßenbegleitenden Radweg lauter. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASUV) begann mit der Vorplanung. Der Vorentwurf wurde im Sommer 2007 vorgestellt. Die Finanzierung sollte aus Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung erfolgen. Ein Baubeginn war für 2011 mit dem grundhaften Ausbau der Staatsstraße 11 anvisiert. Im Jahr 2012 erfolgte die Deckensanierung der Staatsstraße 11. Damit war das Argument „schlechte Straße“ als Grundlage für die Komplettsanierung samt Radweg vom Tisch. Es wurde zugesichert, dass die Planungen in den Jahren 2012/2013 die Ausschreibungsreife erreichen. Eine erste Fahrraddemo fand statt. Es folgten Gesprächsrunden mit Landtagsabgeordneten. Aufgrund geänderter Bauverordnungen musste der Vorentwurf zum Radwegausbau im Jahr 2014 neu erstellt werden. Der straßenbegleitende Radweg Großbardau-Grimma wurde nun mit erhöhter Priorität in die Radverkehrskonzeption des Freistaates aufgenommen. Drei Jahre später liegt der überarbeitete Vorentwurf aus. Die Genehmigung erfolgte 2019. Derzeit erfolgt eine Prüfung durch die Landesbehörde. Es liegen Einwendungen vor, diese bearbeitet werden. Laut Großbardauer Ortschaftsrat beruft sich das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr auf gesetzliche Vorgaben zum gesamten Planungsprozess, die eine Beschleunigung nicht zulassen. „Es können keine Aussagen zur Dauer des Planfeststellungsverfahrens gemacht werden“, so die Behörde. Da die Sanierung der Ortsdurchfahrt Grethen noch im Jahr 2023 beginnen soll, ist mit dem Ausbau der Staatsstraße 11 zwischen Großbardau und Grimma erst nach der Beendigung der Maßnahme zu rechnen.