"Sucht ist individuell, ihre Folgen sind vielfältig. Entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Ratsuchenden begleiten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Psychologinnen und Psychologen die Menschen auf ihrem persönlichen Weg der Veränderung", erläutert Theresa Miegel, Suchttherapeutin in der Suchtberatungs-und Behandlungsstelle Grimma des Trägerwerkes Soziale Dienste. "In der Regel bieten wir Einzelgespräche an, die die Ratsuchen- den auch in Begleitung einer Vertrauensperson in Anspruch nehmen können. Gesprochen wird über den Konsum selbst und die Möglichkeiten zur Veränderung, aber auch über andere Problemlagen. Mitunter wird dann auch an weiterführende Hilfen wie Entgiftung, stationäre Therapie oder Schuldnerberatung und sozialpsychiatrischer Dienst vermittelt", ergänzt Theresa Miegel. Auch Angehörige finden Unterstützung in den Suchtberatungsstellen. Eine vorherige Terminvereinbarung ist sinnvoll. Mitunter können auch Hausbesuche realisiert werden, beispielsweise für Mütter im Wochenbett.
Alternativ zum Vier-Augen-Gespräch kann auch am Telefon oder online beraten werden. Hier bietet die Beratungsstelle über die Plattform DigiSucht Kommunikation per Mail, Videochat oder Videocall an. Lediglich eine kostenlose Registrierung ist nötig. Von einer Suchterkrankung ist neben den Konsumierenden auch das soziales Umfeld in vielfältiger Weise betroffen. Oftmals bemerken Angehörige bereits sehr früh, dass der Konsum sich steigert, der Betroffene sich verändert. Sie fühlen sich dann mit ihren Fragen allein gelassen: "Ist das denn wirklich zu viel?", "Wo kann man Hilfe bekommen?", "Spreche ich an, was ich sehe oder nicht? Und wenn ja, wie?", "Kann ich denn eine Änderung verlangen?“ Die Suchtberatungsstelle bietet auch für Angehörige von Suchterkrankten Gespräche und Unterstützung an.