Frauen-Kalender von Freidrich Schiller verlegt von Georg Joachim Göschen.© Matthias Rose Wer ist eigentlich die junge Frau auf dem Bild im Biedermeierzimmer, warum liegt die Brille auf dem Schreibtisch oder welche Legende verbirgt sich hinter der Schillertasse? Die Sammlung des reizvoll gelegenen Göschenhauses zeigt die Wohn- und Lebenswirklichkeit der Zeit um 1800. Beschreibungen an den Exponaten sind im Erdgeschoss nicht zu finden. Bisher war es nur möglich, mittels Führung einen tieferen Einblick in die Zeit zu bekommen, als der Klassiker-Verleger Georg Joachim Göschen und der „Spaziergänger“ Johann Gottfried Seume hier lebten. Das Museumsteam erarbeitete nun einen Audioguide, der den Besuch des Museums und des Gartens für Gäste noch einfacher und individueller gestaltet. Bis Ende des Jahres befindet sich die Anwendung noch in der Testphase. Das Museum nutzt den österreichischen Anbieter „Hearonymus“, der sich auf Museen spezialisiert hat. Über das eigene Smartphone ist es möglich, die kostenfreie App herunterzuladen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Göschenhauses stellen Kopfhörer und bei Bedarf auch Endgeräte zur Verfügung. Der W-Lan- Anschluss des Museums kann für den Download genutzt werden. Der Rundgang dauert rund eine Stunde durch das Haus und den Garten. Der Eintritt bleibt unverändert bei 3 Euro.
Selbstverständlich besteht daneben nach wie vor die Möglichkeit, auch an einer Führung teilzunehmen, die jeweils zur vollen Stunden zwischen 11.00 und 15.00 Uhr stattfindet. Es ist geplant, dass ab 2024 die Museumsführungen nach Anmeldung angeboten werden und der Audioguide zum Regelfall wird. „Kultur entwickelt sich und ist eingebunden in einer sich verändernden Welt. Das gilt auch für Museen wie das Göschenhaus. Dabei spielt nicht nur die historische Bedeutung eine Rolle, sondern auch der Standort beziehungsweise dessen Verbesserung sind wesentlich. Ein wichtiger Aspekt ist die Barrierefreiheit, die gefolgt wird von einem Inklusionsgedanken, der alle Bürgerinnen und Bürger einschließen möchte", so Thorsten Bolte, Leiter des Museums Göschenhaus. „Und so findet selbst ein altes Gemäuer den Weg in die Zukunft", so Thorsten Bolte. Der Audioguide wurde mit einer Finanzierung von 80 Prozent der Kosten aus dem Förderprogramm „Investitionen Teilhabe“ des Freistaates Sachsen zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen unterstützt.
Das Verlegermuseum öffnet mittwochs bis sonntags von 11.00 bis 16.00 Uhr. Letzter Einlass mit Audioguide ist um 15.30 Uhr.