Damals noch in ruinösem Zustand, wurde das Gelände Schritt für Schritt renoviert und für vielfältige kreative Zwecke umgebaut. Heute finden in der Werkstatt der Schaddelmühle regelmäßig Keramikkurse für Kinder, Arbeitstage mit Schulklassen und Ferienangebote statt. Auch professionelle Künstler und Keramiker nutzen die gut ausgestatteten Ateliers, die allen kreativen Projekten Raum bieten.
„Seit 50 Jahren verfolgen wir das Ziel, einen offenen und kreativen Ort für möglichst viele Menschen zu schaffen und zu erhalten", erklärt Frank Brinkmann, Vorstand des Kulturfördervereins Schaddelmühle e.V. In dieser Zeit sind zahlreiche Projekte entstanden, darunter das Großrelief an der Schwimmhalle oder das Kunstprojekt am Lutherweg zwischen Nimbschen und Schaddel. Aktuell entsteht eine Kunstinstallation mit dem Titel „Die Gärten von Nimbschen" am Kloster Nimbschen, bei dem auch Grimmaer Bürger und Schüler des St. Augustin Gymnasiums beteiligt sind. Zudem schmücken zahlreiche Kunstwerke den öffentlichen Raum, darunter viele Exponate der Freiluftgalerie in Schaddel.
Die Schaddelmühle hat eine bewegte Geschichte, deren Spuren bis ins Jahr 1525 zurückreichen. Vermutlich war sie einst Teil des nahegelegenen Zisterzienserinnen-Klosters Nimbschen. Nach ihrem Verfall wurde die Mühle um 1860 wiederaufgebaut und ab 1943 von Walter Pöge und seiner Frau betrieben, die in Schaddel auch einen Ausschank führten. 1974 begann schließlich die Neubelebung des Ortes als Künstleratelier. Ein kreativer Anlaufpunkt über Generationen hinweg. „Das Künstlerhaus Schaddelmühle steht seit 50 Jahren für kreative Beständigkeit und hat es trotz gesellschaftlicher und politischer Umbrüche geschafft, seine ursprünglichen Ziele lebendig zu halten", betont Frank Brinkmann. Heute bietet die Schaddelmühle eine beeindruckende Bandbreite an Workshops und Schulungen zu Kunst und Kreativität. Künstler aus der gesamten Region nutzen die offenen Ateliers, während Seminare Gäste aus ganz Deutschland und darüber hinaus nach Grimma ziehen.