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Reinhold Kühn – Bezaubernde Hüllen
© Gerhard WeberIm Jahr 1910 kam Reinhold Kühn in Grimma auf eine clevere Idee. Zu Zeiten der Industrialisierung stieg die Nachfrage an Brillen – und die Sehhilfen brauchten natürlich auch Schutzhüllen. So gründete er kurzum eine Etuifabrik. Sie entwickelte sich rasend schnell von einem Zweimann-Unternehmen zum einem der größten Etuihersteller; der Name »Kühn« wurde weithin bekannt. Bis zu 600 Modelle unterschiedlicher Farben und Materialien bot die Produktpalette des Unternehmens. Doch nicht nur Brillen fanden in den oft edel und ausgefallen designten Etuis von Reinhold Kühn Schutz, sondern auch Theatergläser und Monokel. Die Grimmaer Etuis waren vor allem bei europäischen Königshäusern beliebt. Das Unternehmen fertigte bis 2002 in Handarbeit Brillenetuis nach alten Vorlagen. Im Jahr 2006 meldete der Betrieb Insolvenz an.
Heute befindet sich im Gebäude eine Kantine, die besucht werden kann. Das Kreismuseum Grimma widmet den Etuis eine umfangreiche Ausstellung. Einige Grimmaer Optiker haben die Grimmaer Etuis noch im Angebot.
Spurensuche
- Kreismuseum Grimma, Paul-Gerhardt-Straße 43, 04668 Grimma (im Altstadtzentrum neben der Klosterkirche)
- Etuifabrik, Klosterstraße 7, 04668 Grimma