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Dampfsägewerk Großbothen
Vollgattersäge der Firma Linck Oberkirch© Dampfsägewerke Großbothen Albertinesch Als „Dampfsägewerk und Kistenfabrik“ gründeten Richard Franz Spreer aus Tanndorf und Robert Winkler aus Seidewitz die Fabrik im Jahr 1909 in günstiger Lage zum Bahnhof Großbothen. Eine 250 PS starke Dampfmaschine und 30 Mitarbeiter waren nötig, um die fünf Vollgattersägen, die Horizontalsäge, mehrere Kreis- und Pendelsägen sowie eine Hobelmaschine anzutrieben. Durch den Dampf der Kessel trocknete das Holz rasant. Hauptsächlich produzierte das Werk Kisten für die Porzellan- und die Steingutfabrik in Colditz. Im Jahr 1925 geriet die Gatterhalle in Brand. Die umliegenden Feuerwehr verhinderten Schlimmeres.
Nach der Katastrophe baute man das Werk aus, hinzu kamen eine neue Hobelhalle und neue Gattersägen, wovon noch heute ein Exemplar der Firma Linck funktionsfähig ist. Im Zuge der Reparationszahlungen nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die beiden größten Gattersägen nach Russland. Das Werk selbst blieb zunächst weiterhin in Familienbesitz. Die DDR gliederte die „Franz Spreer KG mit Staatlicher Beteiligung“ Anfang der 1960er Jahre in den VEB „Kistenbau Leipzig“ ein. Nun baute man vorwiegend Kisten mit Sondermaßen für den In- und Export. 1970 wurde die alte Dampfmaschine durch neue, Motoren vollständig ersetzt. Teile davon sind erhalten. Nach der Wiedervereinigung gelangte das Werk zurück in den Besitz der Familie Spreer. Mit neuer Ausrichtung und nach einer Modernisierung wurde die Fabrik als „Kistenbau Großbothen – Alfred Spreer & Sohn GmbH“ weitergeführt. Der Göttwitzer Tischlermeister Matthias Wenzel verlegte 2016 seine Möbeltischlerei in das „Dampfsägewerk Großbothen". Getreu der Geschichte werden heute Vollholzbetten und Einrichtungsgegenstände im Bugholzverfahren unter Zuhilfenahme von Wasserdampf produziert.
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Gebäude, Institutionen, sonstige Einrichtungen
- Dampfsägewerk Großbothen Museum & Manufaktur, Kleinbothener Straße 4, 04668 Grimma (Großbothen)