Für die folgenden Inhalte ist die/der oben genannte
Grimmas Ikone als Fotomotiv
Als Wahrzeichen Grimmas erhebt sich die Steinbrücke, von August dem Starken beauftragt, stolz über den Fluss. Von der Fußgängerbrücke aus genießt man einen atemberaubenden Blick auf die Silhouette der Altstadt, den gotischen Schlossgiebel, die Fensterfront der Klosterkirche und die imposante Neorenaissancefassade des Gymnasiums St. Augustin. Die über 20 Straßenlaternen bilden dabei eine Galerie auf der symmetrischen Brücke, perfekt für beeindruckende Fotografien.
Die Brücke des Barock-Genies
An einer Engstelle der Mulde oberhalb der Burg wurden in Grimma nacheinander mehrere Brücken erbaut. Mindestens zwei von ihnen aus dem 14. und 16. Jahrhundert bestanden komplett aus Holz; beide wurden im Verlauf von Kriegshandlungen niedergebrannt. Erst August der Starke sorgte für einen widerstandsfähigeren Neubau an der gleichen Stelle, denn er brauchte eine zuverlässige Flussquerung für die Route der Eilpostlinie Dresden – Leipzig. Mit dem Entwurf der Brücke beauftragte er keinen Geringeren als seinen Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann, den Architekten des Dresdner Zwingers. Natürlich musste ein solcher Zweckbau ganz anderen Gestaltungsgesetzen folgen als eine Festarchitektur; trotzdem findet sich am Geländer der Brücke ein prächtiger Wappenstein, der neben der Krone und dem Wappen des königlichen Auftraggebers die üppigen Dekorformen der Barockzeit enthält. 1716 wurde der Grundstein der Brücke gelegt, 1719 konnte das Bauwerk eingeweiht werden. Um die Kosten von insgesamt 20 000 Talern wieder hereinzubekommen, wurde ein Brückenzoll eingeführt.
Jetzt symmetrisch ...
Die Konstruktion der Brücke mutet auf den ersten Blick ungewöhnlich an, denn im Unterschied zu vergleichbaren Brückenbauten wie etwa der etwas später ebenfalls von Pöppelmann erbauten Augustusbrücke in Dresden bestand sie von Anfang an nicht aus gleichmäßig aneinandergereihten Pfeilern und Bögen. Neben sechs asymmetrisch platzierten steinernen Korbbögen (rechts vier, links zwei) wies sie in der Mitte eine breitere Durchfahrtsöffnung für Schiffe auf, die von einer überdachten hölzernen Konstruktion, einer Hausbrücke, überspannt wurde. Letztere wurde seit dem 19. Jahrhundert durch unterschiedliche stählerne Konstruktionen ersetzt. Erst die Folgen des verheerenden Augusthochwassers von 2002, das die Brücke sogar überflutete, änderten das Bild des Bauwerks noch einmal grundlegend: Zwei der vier rechtsmuldischen Korbbögen sowie die Hauptöffnung wurden damals zerstört. Seit dem Wiederaufbau 2012 wird dieser Abschnitt durch eine elegante, weit geschwungene Stahlrohr-Sprengwerkbrücke ersetzt.
Inschrift auf dem Wappenstein:
»Für die Ewigkeit – unter der Herrschaft
und auf Kosten Friedrich Augusts, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, des gütigen Fürsten und unvergleichlichen Landesvaters, ist dieses stolze Bauwerk an Stelle einer 1637 zerstörten Brücke seit 1716 aus Steinquadern errichtet worden, gleichsam als Denkmal der königlichen und kurfürstlichen Gnade.«
Touren |
---|