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Grimmas erster Bahnhof entstand 1865/1866 an der Bahnstrecke Leipzig, Borsdorf, Döbeln, Meißen. Am 14. Mai 1866 feierten die Grimmaer die Einweihung des opulenten Gebäudes im Tudor-Stil. Schon im nächsten Jahr konnte man von Grimma bis nach Leisnig fahren.
Das betonte Empfangsgebäude hat drei rundbogige Eingänge. An den Portikus mit krönender Glocke schließen sich zwei niedere Verbindungsbauten für die Gepäckannahme und die Toiletten an. Zwei höhere Pavillons begrenzen das Ensemble. Südlich waren die Verwaltung und eine Dienstwohnung untergebracht. Im nördlichen Gebäudeteil befanden sich die abgestuften Wartesäle mit Gastronomie. Bis 1918 gab es vier Kategorien, die 1. Klasse war blau und die zweite Klasse rot gepolstert eingerichtet. Der große Innenraum des Empfangsgebäudes war nach oben bis zum Dachstuhl offen, die Decke wurde erst später eingezogen. Vor 150 Jahren musste für diese völlig neue Bauaufgabe eine innovative Lösung gefunden werden. Hier wurde die Idee einer breit gelagerten barocken Schlossanlage aufgegriffen und für den Zweck funktional vollkommen genutzt. Der Autor war der Freiberger Architekt Eduard Heuchler. Die Fenstergewände bestehen aus Elbsandstein. Die charakteristischen Bögen sind der englischen Spätgotik entliehen, der „Tudor-Gotik“. Es wurden rund 100 keramische Rosetten-Platten eingefügt und zierliche Türmchen dem einheitlich hellen Putzbau aufgesetzt. Ganz funktional wurde die Bahnsteigseite behandelt, mit gusseisernen Säulen zur Überdachung. Zunächst lag der Bahnhof noch weit außerhalb und hoch über der Stadt. Wie zu jedem Bahnhof wurde eine breite Zufahrt mit einem Droschkenplatz und einem Bahnhofspark angelegt. Das große Wasserhaus steht noch.
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