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Das Kreismuseum befindet sich in einem der geschichtsträchtigen Baudenkmälern der Stadt Grimma. Im Mittelalter gehörte das Gelände des Museums zum Augustinerhof. Die ehemalige Klosterkirche der Augustiner-Eremiten neben dem Museum prägt noch heute das Stadtbild.
Nach der Reformation richtete hier Magdalene von Staupitz auf Bestimmung der Visitatoren im Jahre 1529 die erste Mädchenschule der Stadt ein. Magdalene war eine Verwandte des Generalvikars der Augustiner, Johann von Staupitz, und gehörte zu den 12 Nonnen, die in der Osternacht im Jahre 1523 aus dem Kloster Nimbschen flohen.
Das Gebäude der Mädchenschule wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach neu- und umgebaut, bis es 1841 beim letzten großen Umbau sein heutiges Aussehen erhielt. Mit der Eröffnung der Bürgerschule 1885 übersiedelte die Mädchenschule in das neue Gebäude am Wallgraben.
Das Museum wurde 1901 auf Initiative des "Geschichts- und Altertumsvereins zu Grimma" eingerichtet. Schwerpunkte der Ausstellung bilden die Stadtgeschichte Grimmas von den Anfängen bis zur Gegenwart, das städtische Handwerk, hier ist vor allem die umfangreiche Ofenkachelmodelsammlung aus drei Jahrhunderten zu nennen, sowie die Geschichte der Grimmaer Fürsten- und Landesschule, welche Moritz von Sachsen 1550 im ehemaligen Klostergebäude der Augustinereremiten einrichtete. Interessant ist auch die kleine Präsentation zum Zisterzienserinnenkloster Marienthron in Nimbschen mit seiner berühmten Nonne Katharina von Bora, die spätere Ehefrau Martin Luthers. Einblicke in die Lebensweise der Stadtbevölkerung geben die sogenannte schwarze Küche mit eingebauter Bohlenstube sowie das Biedermeierzimmer mit seinem repräsentativen Schwanenhalsofen.
Das Wachstum der Stadt war eng verbunden mit der Ansiedlung vieler kleiner und mittlerer Betriebe am Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. Stellvertretend werden in der Ausstellung drei Handwerksbetriebe vorgestellt: die Handschuhfabrik Händel, die Etuifabrik Reinhold Kühn sowie die Papierwarenfabrik Weißing, deren Hauptprodukte Scherzartikel waren.
Projekte für Schüler / Jugendgruppen:
Eine umfangreiche Fachbibliothek mit ca. 10 000 Büchern und Broschüren ist Interessenten ebenso zugänglich wie das Zeitungs- und Fotoarchiv. Sonderausstellungen, Vorträge, Führungen durch die historische Altstadt oder zum Kloster Nimbschen sowie Museumsfeste bereichern das kulturelle Leben der Region
• "Handwerk im Mittelalter"
Töpfern, Backen, Seilen, Weben oder Drucken in Theorie und Praxis- mit anschließendem Stadtrundgang zu ausgewählten Handwerksbetrieben. Zu diesem Projekt reichen wir auf Wunsch auch gern Fragebögen aus. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Tätigkeiten eines Handwerkers in einem Praxisteil besser kennenzulernen. Dabei können die Kinder ein Gefäß aus Ton formen oder in der Backstube eine Brezel bzw. Kekse backen oder sich an der alten Kniehebelpresse einmal selbst als Drucker betätigen. Den Arbeitsprozess eines Webers dürfen die Kinder an unserem alten Webstuhl aus der Zeit um 1800 selbst einmal ausprobieren.
• "Aus Urgroßmutters Töpfen und Pfannen"
Die Arbeitswelt der Hausfrau vor rund 200 Jahren: Wer kann noch einen Herd anheizen? Erläutert wird auch wie man über dem offenen Feuer kochte und die nötige Vorratshaltung und die Konservierung von Lebensmitteln bewerkstelligte.
Nach der theoretischen Einführung besteht die Möglichkeit gemeinsam ein kleines schmackhaftes Gericht zu kochen bzw. backen und anschließend zu verzehren.
• "Erziehung zur Elite"
Zahlreiche Sachzeugen veranschaulichen den Schulalltag der Fürsten- und Landesschule, das Zusammenleben der Schüler im Alumnat sowie das Erziehungssystem dieser Eliteschule. Auf Wunsch ist eine Führung durch die ehemalige Fürstenschule, dem heutigen Gymnasium St. Augustin, möglich.
• "Katharina von Bora im Kloster Nimbschen"
Beeindruckende Dokumente und Musealien aus dem Zisterzienserkloster St. Marienthron lassen den Klosteralltag des frühen 16. Jh.s sowie das Reformationsgeschehen in Grimma lebendig werden.
Der Klosterruine in Nimbschen sollte man danach unbedingt einen Besuch abstatten:
Per Rad, mit dem Muldenschiff oder auch als "Latsch", wie ihn die Schüler der Fürsten- und Landesschule regelmäßig unternahmen. Dieser Ausflug wird von uns begleitet. Vor Ort werden weitere Erläuterungen zur Architektur und dem Klosterleben gegeben.
Eintritt:
Erwachsene | 2,00 Euro |
Ermäßigt für Schüler, Auszubildende, Studenten, Bezieher von Lohnersatzleistungen, Familien auf Familienpass | 1,00 Euro |
Schulklassen pro Schüler | 0,50 Euro |
Ausstellungsführungen: | |
Das Entgelt ist zusätzlich zum Eintritt zu entrichten. | |
Einzelbesucher und Besuchergruppen bis 25 Pers. | 12,80 Euro |
Schulklassen | kostenfrei |
Stadtführungen und thematische Führungen außerhalb des Museums: | |
bis 1,5 Stunden, max. 30 Pers. | 38,50 Euro |
je weitere halbe Stunde | 12,80 Euro |
Schulklassen ( 1,5 Stunden) | 15,50 Euro |
jede weitere halbe Stunde | 5,00 Euro |
Verwandte Vereine | |
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Freundeskreis des Museums Grimma |
Touren |
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